Städte und Handwerker

Mit dem Aufkommen der Städte entstand eine Art Arbeitsteilung zwischen Stadt und Land. Die Landbevölkerung kümmerte sich seit jeher überwiegend um die Produktion der Nahrung. Die Stadtbevölkerung wandte sich dann dem Bedarf an Gebrauchsgütern zu. Diese wurden primär von Handwerkern gedeckt.

Im Vergleich zu den wandernden Handwerkern aus Homers Erzählungen, die hier und dort in Gemeindehäusern oder Anwesen von Adligen unterkamen, richteten sich die Handwerker der Städte richtige Werkstätten ein.

Gewisse Handwerker wie Schmiede und Töpfer z.B. brauchten passende Räume, um ihre spezielle Ausrüstung unterzubringen, wie passende Öfen für das Brennen von Tongefäßen oder das Schmelzen von Metallen.

Andere Berufe ermöglichten weiterhin eine familiäre Einbindung, wie die Textilherstellung. Lange Zeit kümmerten sich die Frauen darum. Sie spannten Wolle und webten Tücher. Aber auch hier setzte sich die Arbeit in Werkstätten gegen der Arbeit innerhalb der Familie durch – zumindest in Städten.

Das Handwerk war aber nicht nur auf Städte begrenzt. Auf dem Land in der Nähe von Abbauorten gab es auch immer wieder Produktionsstätten wie Töpfereien und Ziegeleien.

Die Handwerker der Antike arbeiteten übrigens in Werkstätten. Manufakturen gab es zu der Zeit noch nicht. In einer Werkstatt (→ ergasterion) arbeitet man mit dem Werkzeug. Eine Manufaktur hingegen ist ein Betrieb, der auf das Produkt fokussiert ist und mehrere Handwerkszweige dafür zusammenführt.

In großen Städten, die eine entsprechende Nachfrage an Handwerkserzeugnissen hatten, entwickelte sich eine starke Spezialisierung im Handwerk. Dadurch entstanden im römischen und griechischen Gebiet viele unterschiedliche Berufe. Solche Spezialisten wurden aufgrund ihrer Erfahrung und Routine deutlich besser und schneller und damit effizienter.

In der Stadt war eine Werkstatt, die übrigens häufig recht klein war, oft mit einem Laden verbunden, wo die Erzeugnisse dann auch lokal (mit) verkauft wurden. Erzeugnisse hoher Qualität wurden von Händlern regional auch weiter verbreitet.

Innerhalb einer Werkstatt war eine Arbeitsteilung durchaus üblich, z.B. zwischen dem Handwerker und seinen Gehilfen. Dann gab es da noch Kooperationen zwischen verschiedenen Handwerkern. In Südgallien haben z.B. viele Töpfer große Brennöfen geteilt und dort ihre Produkte gleichzeitig gebrannt. Dadurch erreichten sie auch eine größere Effizienz.

Quellen:
„Geschichte der Antiken Technik“ von Helmuth Schneider (Verlag C. H. Beck, 2. Auflage 2012)

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